Ostara – Frühlingstag- und Nachtgleiche

Hier wurde gefeiert, dass das Leben auf der Erde neu erwacht, die Natur erfährt geradezu ein explosionsartiges Wachstum. Die Göttin dieser Zeit ist Ostara, sie hat dem christlichen Osterfest ihren Namen gegeben. Sie schreitet über das Land und hinterlässt sichtbare Spuren, überall dort wo sie die Erde berührt, entfalten sich die ersten Frühlingsblüten.

Alles wird lebendig, wir spüren diese Energie, weil wir verbunden sind mit Mutter Erde.

Tag für Tag wird es nun grüner und die ersten Sträucher fangen an zu blühen. Die Natur beschenkt uns mit Schlüsselblumen, Leberblümchen, Lungenkraut, Huflattich, Bärlach, Giersch und Scharbockskraut, das wir jetzt wieder in unsere Nahrung einbauen können, oder weiter verarbeiten zur natürlichen Hausapotheke, oder als Tee genießen können, so viele Möglichkeiten bieten sich an, um die kraftvollen Frühlingsschätze in unser Körpersystem einfließen zu lassen.

April lateinisch aperire d.h. öffnen – vom April heißt es er öffnet Knospen und Blüten ebenso wie die Herzen der Menschen. Die energetische Qualität dieser Zeit ist der Neubeginn, die Öffnung um Neues in uns einfließen zu lassen.

Am Wochenende nach dem ersten Vollmond der auf die Frühlingstag- und Nachtgleiche folgt, feiern die Christen das Osterfest, das den Tod und die Auferstehung Christi nachvollzieht. Dieser hohe christliche Feiertag wurde auf ein germanisch-keltisches Frühlingsfest gelegt, das die Bevölkerung auch nach der Christianisierung nicht aufgeben wollte, und so hat die Kirche dieses Fest zu ihren Formen umgewandelt, von dem aber der tiefere Grund viel weiter zurückreicht.

Aus dem Brauchtum zur Osterzeit

Palmbuschen: bietet aufgrund der großteils immergrünen Gewächse Schutz und Segen für die Felder aber auch den Garten und das eigene Haus.

Osterei und Osterhase: das Osterei ist das Ursymbol der Fruchtbarkeit und des Lebens, der Osterhase hat die selbe Symbolik, auch er steht für das Leben und die Fruchtbarkeit.

Osterwasser: traditionell wurde das Osterwasser von Quellen geholt, eine Quelle ist immer ein magischer Platz, den Mutter Erde öffnet sich und gibt ihre Energie frei.

Osterfeuer: steht für die aufgehende Sonne und für das täglich mehr werdende Licht, das uns jetzt zur Verfügung steht und unseren Geist und die Seele beflügeln. Die Zeit des Ruhens und der heiligen Dunkelheit haben wir zu Ostara hinter uns gelassen, es ist Zeit für den Aufbruch zu neuen Ufern.

Osterkerze: Sie verkörpert das neu erwachte Licht und ist auch ein Symbol dafür, damit wir uns um das Licht in uns kümmern und es stärken und nähren.

Neunkräutersuppe: belebt und regt den Organismus und die Verdauung an. Viele kennen vielleicht noch, dass es am Gründonnerstag geheißen hat, man solle Spinat essen. Dieses Spinat essen ist eine verzerrte Überlieferung und sollte ursprünglich an die Neunkräutersuppe erinnern, deren Energie und Kraft in den Hintergrund gedrängt wurde, als es in den Lebensmittelgeschäften immer alles zu kaufen gab, aber mittlerweile erfährt die Wildkräuterwelt wieder ihren gebührenden Aufschwung.

Osterzopf: Der Zopf ist ein Hinweis auf die dreigestaltige Göttin, die weiße Frühlingsgöttin, die rote kraftvolle Sommergöttin und die weise und magische Herbst-Wintergöttin. So flocht man die guten Wünsche und die Kraft der dreigestaltigen Göttin in das Gebäck.

Der Jahreskreis und die Natur zeigen uns, dass alles in ständiger Bewegung ist und das in jedem Ende schon der Anfang von etwas Neuem liegt.

Jedes einzelne der Jahreskreisfeste hat ihre ganz spezielle Energie und ihre stärkenden und kraftvollen Pflanzen, die uns im körperlichen Bereichen aber auch in unserem geistig-spirituellen Wachstumsprozessen unterstützen. Ganz selbstlos stellen sie uns ihre Kraft zur Verfügung, wir brauchen uns nur dafür zu öffnen.